Steuerwagen 137 901 d


Der Bau des Steuerwagens 137 901 d entspricht vom Grundkonzept dem Bau der beiden Mittelwagen 137 901 b / c. Sowohl beim Umbau des Steuerwagens entsprechend der Umbauanleitung als auch beim weitgehenden Eigenbau. Im Gegensatz zu beiden Mittelwagen reichen die geätzten Seitenteile beim Steuerwagen nicht über die gesamte Wagenlänge, bei diesem nur etwa bis zum Beginn der Rundungen des Kopfteiles. 

 

Der Umbau des Wagenkastens umfaßt wie bei den Mittelwagen wegen der nicht übereinstimmenden Lage der Fenster ("Köln" gegenüber "Berlin"):

  • Die Seitenwand im Auflagebereich der Ns-Bleche 3 mm unterhalb der Oberkante bei gleichzeitigen Erhalt der Stirnseite auszusägen.
  • Abtragen von 0,3 mm (im Türbereich 0,6) Material als Ausgleich im Bereich der aufzuklebenden Ns-Bleche.
  • Sowie Verringerung der Wagenkastenhöhe auf 24,5 mm.

Bei dem Umbau wird beim Steuerwagen wie auch bei den Mittelwagen auf eine Korrektur der Wagenkastenlänge bzw. des Drehzapfenabstandes verzichtet, nachfolgend eine Betrachtung der Vorbildmaße

 

 

Wagenkastenlänge Maschinenwagen "Köln"  1)

Drehzapfenabstand "Köln"

 

Wagenkastenlänge Steuerwagen "Berlin"

Drehzapfenabstand "Berlin"

 

1) Länge ohne Puffer

Vorbild /mm

 

23 120

16 120

 

22 565

15 865

1:87 / mm

 

265,7

185,3

 

259,4

182,4

Liliput-Modell / mm

 

265

185


Die Länge des Maschinenwagens vom Liliput-Modell "Köln" fällt um 6,3 mm zzgl. 2 mm der Schürzen am Wagenende länger als beim Steuerwagen "Berlin" aus. Zwar wurde vom Hersteller die Länge über die Fenster in den Ns-Seitenblechen um 3 mm gestreckt, eine Kontrolle der Bleche am Endwagen des Liliput-Modells "Köln" offenbart dennoch eine zu große Länge bei Verwendung des Liliput-Modells. Der Übergang der geraden Wagenaußenwand in die Rundung des Kopfteiles (rote Linie) mußte auf Höhe des linken Fensters der Küche (grüne Linie) liegen.

Steuerwagen linke Seite
Steuerwagen linke Seite

Noch deutlicher zeigt sich diese Abweichung auf der rechten Fahrzeugseite durch die Lage der Einstiegstür für den Führerstand im Vergleich zwischen der Fahrzeug-zeichnung und dem Maschinenwagen vom Liliput-Modell "Köln".

Durch den weitgehenden Eigenbau des Steuerwagens "Berlin" wie schon zuvor bei den Mittelwagen kann die zu große Länge (Kürzung des Ns-Bleches rechts neben der Führerstandstür) weitgehend korrigiert werden. Bei einem Bau nach der Bauanleitung hingegen wäre zur Korrektur eine Kürzung des Wagenkastens sowie des Fahrwerkes erforderlich.

Steuerwagen rechte Seite, Vergleich Zeichnung und Modell
Steuerwagen rechte Seite, Vergleich Zeichnung und Modell

Bau des Steuerwagens / Neubau des Wagenkastens

Wie zuvor bei den Mittelwagen ist die obere Wagenkastenplatte sowie die zum c-Mittelwagen gewandte Stirnwand selber anzufertigen.  Vor dem Zusammenbau Arbeiten wie bei den Mittelwagen:

  • Die beim Vorbild gerundeten Türkanten beim Ns-Blech nacharbeiten.
  • Bohrungen für Türöffner, Türklinken einbringen.

sowie zusätzlich beim Steuerwagen:

  • Zur Einhaltung der maßstäblichen Länge des Steuerwagens wird das rechte Ns-Seitenblech neben der Führerstandstür gekürzt.
  • Vom Liliput-Wagenkasten das Kopfstück entsprechend abgelängen. Für eine stabile Klebeverbindung wird im Wageninneren in Höhe der Durchgangstür zum Führerstand eine Zwischenwand eingesetzt, vom Kopfstück im überlappenden Bereich mit dem Ns-Blech entsprechend der Blechstärke Material abzutragen.
Reihe oben sowie unten Seitenwände und Türen aus dem BS; mittlere Reihe selbst angefertigte Stirn- u. Zwischenwand, obere Deckplatte sowie Kopfstück Wagenkasten
Reihe oben sowie unten Seitenwände und Türen aus dem BS; mittlere Reihe selbst angefertigte Stirn- u. Zwischenwand, obere Deckplatte sowie Kopfstück Wagenkasten

Vor dem Zusammensetzen des Gehäuses werden die Türen mit den Seitenwänden verlötet, im Anschluß die Bohrung für die Türöffner eingebracht. Die selbst gefertigte Stirnwand wird bündig, die Zwischenwand eingerückt mit Deckplatte sowie den Seitenwänden verlötet. Sowie das vom Liliput-Wagenkasten abge-trennte Kopfstück angepaßt und eingesetzt. Das gegenüber dem Umbausatz vorbildgerecht kürzer ausgeführte Gehäuse zeigt die zu große Länge des Liliput-Fahrwerkes sowie des Nachgußdaches.

Steuerwagengehäuse auf dem Liliput-Fahrwerk
Steuerwagengehäuse auf dem Liliput-Fahrwerk

Mit dem Einpassen ist zugleich eine Überarbeitung der Kopfstücke erforderlich. Die Führerstandsfenster der Triebwagenköpfte des SVT "Berlin" liegen höher als beim Spendermodell "Köln" und haben zudem eine andere Form. Die Zeichnungen vom "Berlin", eher Skizzen helfen nicht weiter. Ebenso hinterlassen Fotos je nach Perspektive einen unterschiedlichen Eindruck, so dass mehrere Fotos zur Bestimmung der Form, der Maße benötigt werden. Interessanterweise sind auch beim Spendermodell "Köln" die Fensterstege sowie seitlichen Fenster unmaßstäblich nachgebildet.

links Modell/Zeichnung SVT "Köln", rechts Zeichnung/überarbeiteter Triebwagenkopf für SVT "Berlin"
links Modell/Zeichnung SVT "Köln", rechts Zeichnung/überarbeiteter Triebwagenkopf für SVT "Berlin"

Unterhalb der Kopfstücke müssen die verwendeten voluminösen Schürzen vom Liliput-Fahrwerk überarbeitet, ebenso die Lücke zwischen dem überarbeiteten Liliput-Teil und den seitlichen Schürzen des Wagenkastens  geschlossen werden.

überarbeitete und durchgehende Schürzen im Kopfbereich
überarbeitete und durchgehende Schürzen im Kopfbereich

Bau des Fahrwerkes

Wie bei den Mittelwagen wurde für das Fahrwerk des Steuerwagens 1,5 mm starkes Messingblech verwendet. Durch den Eigenbau konnte im Gegensatz zur Verwendung des Liliput-Fahrwerkes der Drehzapfenabstand maßstäblich umgesetzt sowie die Gesamtlänge des Fahrwerkes eingehalten werden. Ob beim Umbau entsprechend der Umbauanleitung das Liliput-Fahrwerk unverändert bleibt oder doch gekürzt wird, ist abhängig, ob die zuvor beschriebene zu größe Länge des Gehäuses übernommen oder abgestellt wird.

Im Gegensatz zum SVT "Köln" mit längeren Maschinendrehgestellen (MTD) verfügten beim SVT "Berlin" alle Drehgestelle über einen Radsatzstand von 3,0 m. Beim einem Umbau des Liliput-Modells müsste das MTD gekürzt werden, beschrieben beim Umbau des Maschinenwagens. Beim dem Eigenbau hingegen konnte das MTD gegen ein Laufdrehgestell ausgetauscht werden.

unten Eigenbaufahrwerk des Steuerwagens, oben Liliput-Fahrwerk des "Köln"-Endwagens mit MTD (4,0 m Radsatzstand) rechts
unten Eigenbaufahrwerk des Steuerwagens, oben Liliput-Fahrwerk des "Köln"-Endwagens mit MTD (4,0 m Radsatzstand) rechts

Inneneinrichtung

Die Inneneinrichtung im Steuerwagen entstand analog der Mittelwagen, verfügte jedoch nur am Wagenübergang über 3 geschlossene Abteile. Ihnen schloss sich ein als Speiseraum genutztes Großabteil an, dieses Teil der Inneneinrichtung kann im Gegensatz zu den Abteilen unverändert übernommen werden. Aus Messingblech entstanden die Trennwände für Anrichte sowie Küche. 

Inneneinrichtung Steuerwagen
Inneneinrichtung Steuerwagen

Das Dach wurde auf Wagenkastenlänge gekürzt und wie bei den Mittelwagen mit zusätzlicher Grundplatte versehen. Darüber hinaus erfolgten am Dachteil weitere Anpassungsarbeiten. Der mittig angeordnete Schornstein wurde seitlich (über den Küchenherd) versetzt und in der Form überarbeitet. Die beiden Belüftungen über den Führerstand entstanden neu aus Messing und wurden ebenfalls weiter vorn angeordnet. Auch der in seinen Konturen undeutlich wiedergegebene Kuckucks-lüfter wurde ersetzt.

angegossener Schornstein und Belüftung am Nachgussdach / Vorbildfoto / überarbeiteter Schornstein sowie Führerstandsbelüftungen
angegossener Schornstein und Belüftung am Nachgussdach / Vorbildfoto / überarbeiteter Schornstein sowie Führerstandsbelüftungen

Rohbaufertig das Gehäuse mit durchgehenden Schürzen ergänzt und an der Stirnseite mit dem einseitigen Puffer sowie Gleitplatte.

Steuerwagen mit Schürzen und Inneneinrichtung
Steuerwagen mit Schürzen und Inneneinrichtung

Das Gehäuse des Steuerwagens mit Grundierung. An den Übergängen de Seitenbleche zum Fahrzeugkopf sowie Schürzen sind noch erhebliche Spachtel- sowie Schleifarbeiten erforderlich.

Steuerwagen 137 901 d, grundiert
Steuerwagen 137 901 d, grundiert

Nach mehreren Spachtel- und Schleifgängen Lackierung der Wagenkästen in Creme (RAL 1001) und Violett (RAL 4000). Abweichend von den anderen Schnell-triebwagen endete das cremefarbende Fensterband nicht unmittelbar hinter den Fenstern der Führerstände (Fliegender Hamburger durchgehend), beim Steuer-wagen endete dieses bereits auf Höhe der Einstiegstür bzw. des ersten Seitenfenster (linke Seite), der Übergang zudem senkrecht und nicht bogenförmig. Das Dach erhielt eine Farbgebung in Weißaluminium (RAL 9006).

Angesichts unzureichender Abbildungen bzw. Information der Beschriftungen im Schürzenbereich wurde auf eine Farbgebung der Schürzen verzichtet. Und entspricht dem  Auslieferungszustand des Triebzuges. 

 

Gehäuse Steuerwagen 137 901 d, creme - violett
Gehäuse Steuerwagen 137 901 d, creme - violett

Stichworte für den Bau:

  • Geänderte Konzeption Bau des Wagenkastens
  • Kompletter Neubau Fahrwerk mit vorbildgerechten Schürzen
  • Überarbeitung Wagendach zur Nachbildung des voluminöseren Vorbildes
  • Kürzung Achsstand beim Maschinendrehgestell des Spendermodells Köln
  • Überarbeitung/Neubau Drehgestellblenden, Darstellung der Sandstreueinrichtungen sowie Magnetschienenbremse
  • Nachbildung Griffstangen an den Türen
  • ? Nachbildung des äußeren, bündigen Faltenbalges 

          ? - Noch keine konkreten Vorstellungen, Lösungsansätze