Grundidee beim Umbau des Liliput-Spendermodells - Austausch der Gehäuseseitenwände durch geätze Ns-Bleche. Vor der Bearbeitung erfolgt die
Zerlegung des gerasteten Modell, beginnend mit dem Dach. Die Druckpunkte für die Rastnasen sind nachfolgender Abbildung zu entnehmen.
Wegen der nicht übereinstimmenden Lage der Fenster ("Köln" gegenüber "Berlin") ist beim Umbau gemäß Bauanleitung:
Bei dem Umbau ergibt sich zusätzlicher Arbeitsaufwand auf Grund einer zu geringen Höhe der Ns-Bleche (24,5 mm) gegenüber den Liliput-Wagenkästen (25,0 mm). Zur Vermeidung einer deutlich sichtbaren Fuge ist auf der Oberseite des Wagenkastens (einschließlich der Stirnseiten) 0,5 mm Material abzutragen. Weniger Arbeitsaufwand bringt ein Materialabtrag an der Unterkante des Wagenkastens mit sich, erfordert jedoch wegen der zurückgesetzten, gleichfalls zu kürzenden Haltenasen eine höhere Arbeitsgenauigkeit. Eine weitere Möglichkeit wäre das Verspachteln der Fase, verbleibende Fehlstellen können im späteren Verlauf durch die Zierstreifen abgedeckt werden.
Notwendige Betrachtung vor dem Neuaufbau des Wagenkastens
Der Schnelltriebwagen der Bauart "Köln" verfügte zur aerodynamischen Verbesserung im Bereich der Wagenübergänge seitlich und im Dachbereich den
Wagen- kasten überragende Windführungsbleche. Die auch am Liliput-Modell dargestellt wurden. Bei der Bauart "Berlin" entfielen diese im Wagenzug zugunsten eines
doppelwandigen, außen mit dem Wagenprofil bündig verlaufenden Faltenbalges. Nur an der Kuppelstelle zwischen diesem Wagenzug und dem Maschinenwagen mit einfachen Faltenbalg verfügten sowohl der
Maschinenwagen a und der b - Mittelwagen gleichfalls über Windführungsbleche. Dies wurde bei dem BS nicht oder nur unzureichend berücksichtigt.
Durch diese Windführungsbleche beim unsymmetrischen b - Mittelwagen müsste die Ns-Ätzbleche, ebenso das Nachgussdach bei diesem Wagen 2 mm länger ausfallen, als beim symmetrischen c - Mittelwagen. Sind jedoch wie die einseitig verlängerten Dächer gleichlang. Das Nachgussdach passt damit auf den b - Mittel-wagen, nicht jedoch beim c - Mittelwagen. Bei Verwendung des Liliput-Wagenkastens müssen deshalb die Rastöffnungen für das Dach seitlich erweitert werden.
Wenig hilfreich die Bauanleitung, "Entscheiden Sie ... ob die Bleche in der Mitte ... oder das Ätzblech rechts oder links bündig ...".
Zutreffend "Mitte" für den symmetrischen c - Mittelwagen, "rechts" für den unsymmetrischen b - Mittelwagen (bezogen auf "Motorwagen
links" in der Bauanleitung).
Zur besseren Veranschaulichung nachfolgende Tabelle
Baugruppe
Wagenkastenlänge Mittelwagen "Köln" 1)
Länge über Blech 2) "Köln"
Wagenkastenbreite "Köln"
Drehzapfenabstand "Köln"
Höhe Wagenkasten
Wagenkastenlänge b - Mittelwagen "Berlin"
Länge über Blech 2) b - Mittelwagen "Berlin"
Wagenkastenlänge c - Mittelwagen "Berlin"
Wagenkastenbreite "Berlin"
Drehzapfenabstand b - / c - Mittelw. "Berlin"
Höhe Wagenkasten
1) Länge ohne Puffer
2) Länge über Windführungsbleche
3) berechnet, Zeichnungen nicht bemaßt
Vorbild / mm
21 935
22 370 3)
2 859
16 135
22 580
22 800 3)
22 580
2 894
16 780
1:87 / mm
252,1
257,0
32,9
185,5
259,5
261,5
259,5
33,3
192,9
Modell / mm
253,0 (Liliput)
257,0
35,0 (Liliput)
185,0 (Liliput)
25,0 (Liliput)
253,0 (Liliput-Spendermodell) / 259,5 (Ns-Blech DRG Modell Berlin)
259,5 (Ns-Blech DRG Modell Berlin)
253,0 (Liliput-Spendermodell)
35,0 (Liliput-Spendermodell)
185,0 (Liliput-Spendermodell)
24,5 (Ns-Blech DRG Modell Berlin)
Die Betrachtung der Soll- / Istmaße ist in erster Linie Voraussetzung für den Neubau des
Gehäuses. Ist aber auch beim nach der Bauanleitung vorgesehenen Umbau zu beachten, um die genaue Lage der Ns-Bleche beim b- sowie c - Mittelwagen bestimmen und Korrekturen an der Lage der
Dächer durchführen zu können. Aus diesem Grund beginnt der Bau des Schnelltriebwagens mit den beiden mittleren, dabei mit dem einfacher aufgebauten symetrischen c - Mittelwagen.
Bau des c - Mittelwagen / Neubau des
Wagenkastens
Mit dem Entscheid gegen einen Umbau der Liliput-Wagenkästen müssen obere Wagenkastenplatte sowie Stirnwände selber angefertigt werden. Eine Korrektur des 2 mm zu
breiten Wagenkasten entfällt, würde eine Neuanfertigung der Stirnteile der Endwagen und der Dächer nach sich ziehen. Vor dem Zusammenbau:
Vor dem Zusammensetzen des Gehäuses werden die Türen mit den Seitenwänden verlötet. Und die Bohrung für die Türöffner eingebracht, leider finden sich hierfür keine Hinweise in der Baubeschreibung. Die selbst gefertigten Stirnwände werden beim c - Mittelwagen bündig (nicht wie beim Wagenkasten des "Köln" einge-zogen) mit Deckplatte sowie den Seitenwänden verlötet.
Aufgefällig ein Unterschied bei der Fensteranordung zwischen dem Ns-Ätzblech und dem Vorbild. Beim Modell fällt die Breite des rechten Fenstersteges neben dem schmalen Fenster gegenüber dem Vorbild doppelt breit aus. Aus konstruktiven Gründen unnötig und beim Ns-Ätzblech des b-Mittelwagens zudem richtig ausgeführt.
Entsprechend oberer Tabelle steht das neue Gehäuse beim c - Mittelwagen beidseitig um jeweils 1,25 mm über das Gehäuse sowie Fahrwerk von Liliput hinaus. Resultat, der zu enge Kuppelabstand entspricht optisch nicht dem Vorbild und beeinträchtigt zudem die Funktion des Faltenbalges als KK. Bei Verwendung des Liliput-Gehäuses/Fahrwerkes ist erforderlich:
In den einleitenden Betrachtungen zum Modell wurde das beim Vorbild "Berlin" höhere sowie voluminösere Dach angesprochen. Zur Nachbildung erhält das Dach eine Grundplatte, wie beim Vorbild in der Breite den Wagenkasten sowie das Dach selber geringfügig überschreitend. Auf diesem Rand verläuft später die schwarze Farbe des schwarz-creme-schwarzen Zierstreifen. Ob das Nachgussdach letztendlich Verwendung findet, entscheidet sich mit den endgültigen Anpassungs- arbeiten. Nach Begradigung des schief verlaufenden Ende beim verlängerten Nachgussdach fällt dieses einige Zehntermillimeter zu kurz aus.
Bau des Fahrwerkes
Ebenfalls wurde in den einleitenden Betrachtungen zum Modell auf die unterschiedliche Ausführung der Schürzen bei den SVT "Köln" und
"Berlin" eingegangen. In der von DRG Modell Berlin gelieferten Bauanleitung nicht betrachtet, bleibt beim Umbau unter Verwendung des
Liliput-Fahrwerkes:
Trotz der vorgenannten Arbeiten wird eine völlige Angleichung an die Ausführung der Schürzen des SVT "Berlin" kaum möglich sein.
Deshalb wurde bei dem im Bau befindlichen Modell ein Neubau der Fahrwerke sowie der Schürzen vorgesehen. Für die Fahrwerke findet 1,5 mm starkes Messing- blech
Verwendung. Der Drehzapfenabstand wurde gegenüber dem Liliput-Fahrwerk mit 185 mm bei dem Eigenbaufahrwerk des c - Mittelwagens auf 190 mm vergrößert. Die Befestigung der geklipsten Drehgestelle erfolgt in gedrehte Messingbuchsen mit einer Höhe von 3,5 mm. Unterhalb des Fahrwerkes
angebracht die weiter innen angeordnete Verkleidung des Wagenunterbodens.
Gekuppelt werden die Fahrzeuge mit Kurzkupplungs-Kulissenführungen von Symoba, Verwendung findet die kleinere Ausführung 111. Diese ist zwar für kürzere Fahrzeuge vorgesehen,
wird jedoch wegen der größeren seitlichen Auslenkung als bei der Ausführung 101 mit einer Längenzugabe für die Kupplung auch für Modelle mit einer Länge von 270 mm empfohlen. Durch die geringe
Bauhöhe von 2,2 mm kann diese fast bündig in die Messingplatte eingesetzt werden.
Gefertigt werden die Schürzen aus 0,25 mm starken Messingblech, bei stärkeren Messingblech ist das Biegen der recht langen Blechteile mit den Möglichkeiten einer
Hobbywerkstatt kaum möglich.
Ursprünglich sollte die Befestigung der Schürzen am Fahrwerk erfolgen. Dies hätte bei der Anbringung der Griffstangen an den Einstiegstüren jedoch zu Problemen
geführt, die oben am Wagenkasten, unten an den Schürzen befestigt werden. Deshalb wurden die Schürzen als eine Baugruppen mit dem Wagenkasten ausgeführt. An den Stirnseiten des Fahrwerkes werden
die beim Vorbild nur einseitig vorhandenen Puffer (ohne Pufferteller) sowie Gleitplatten angebracht.
Inneneinrichtung
Die Inneneinrichtung ist entsprechend der Fenstereinteilung, der Abteilbreite beim SVT "Berlin" neu aufzubauen. Nach dem Ausklipsen der Abteiltüren werden die Abteile durch Trennschnitte den Fenstern des neuen Wagenkastens folgend angepasst und neu verklebt. Danach das Teil mit den Abteiltüren den neuen Abteil-breiten folgend ebenfalls abgelängt und anschließend mit den Abteilen verklebt. Die Abteile beim SVT "Berlin" verfügten nicht über Tische in den Abteilen, diese werden deshalb vom Spenderteil entfernt. Zur Erhöhung der Stabilität sowie zur Fixierung im Wagenkasten werden die überarbeiteten Teile auf einer 0,3 mm starken Messingblechplatte befestigt. Ebenfalls aus Messingblech entstehen die Trennwände zu den WC-Räumen, diese werden später direkt im Wagenkasten befestigt.
In der Umbauanleitung wird die Neueinteilung der Inneneinrichtung ebenfalls nur nebenbei erwähnt. Die Neueinteilung beim Umbau folgt prinzipiell
der voran-gegangen Beschreibung:
Bau des b - Mittelwagen
Im wesentlichen mit dem Modell des c - Mittelwagens baugleich, sind beim Bau des Modells vom b - Mittelwagen Änderungen erforderlich:
Die unterschiedliche Darstellung der Wagenenden ist bei Verwendung und Umbau der Liliput-Wagenkästen nicht möglich, da beim SVT "Köln" alle Übergänge über Windführungsbleche verfügen. Zudem überragen die geätzten Ns-Bleche die Liliput-Wagenkästen samt Bleche nochmals um 2,5 mm. Ob beim b - Mittelwagen der Überstand symetrisch oder zum Maschinenwagen länger ausgeführt wird, steht auch nach der Baubeschreibung dem Modellbauer frei. Dies dürfte darüber hinaus auch von der Versetzung der Kinematik der Faltenbalgkupplung abhängen.
Ein Hinweis zum Einsatz der Triebzüge bei der DB als VT 06.1 ("Köln") und VT 07.5 im Zugverband war Anlaß, sich mit den Zeichnungen dieser Fahrzeuge zu befassen. Dabei fielen unterschiedliche Wiedergaben der Türen sowie der klappbaren Trittstufen bei den Zeichnungen des SVT "Berlin" sowie des VT 07.5 auf. Die Türen enden beim SVT "Berlin" wie ursprünglich vermutet nicht in Höhe der Seitenschürzen des Spendermodells (und Zierlinie (?) bei der Zeichnung des SVT "Berlin"), so vom BS-Hersteller gefertigt. Allerdings enden diese auch nicht wie auf den Zeichnungen des VT 07.5 an der Wagenkastenunterkante.
Nach Vergleich mit Bildern gingen die Türen bis auf Höhe der ausklappbaren Trittstufen. Deshalb wurden bei den b - sowie c - Mittelwagen nachträglich die Türen bis
auf Höhe der Nachbildung der Klappstufen verlängert.
Eine weitere Erkenntnis aus den Zeichnungen sowie Fotos des VT 07.5, der SVT "Berlin" verfügte über sichtbare Fensterrahmen.
Wegen des hellen cremefarbenen Farbbandes in Fensterhöhe auf den Abbildungen des SVT "Berlin" kaum
erkennbar, wurden diese vom Hersteller des BS nicht berücksichtigt. Beabsichtigt war wegen einiger fehlenden Teile (Fenstergriffe, Schutzgitter) die Anfertigung dieser Teile als Ätzteile, deshalb
wurden die Fensterrahmen selber angefertigt.
Das Gehäuse des Mittelwagens mit Grundierung. An den Übergängen der Seitenbleche zu den Schürzen sind noch erhebliche Spachtel- sowie Schleifarbeiten erforderlich. Nach diesen Arbeiten Lackierung der Wagenkästen in Creme (RAL 1001) und
Violett (RAL 4000). Angesichts unzureichender Information der Beschriftungen im Schürzenbereich wurde auf eine Farbgebung der Schürzen verzichtet.
Das Dach erhielt eine Farbgebung in Weißaluminium (RAL 9006).
Hier entsteht eine Webseite über den Schnelltriebwagen der Bauart "Berlin" SVT 137 901, über das Vorbild und dem Bau eines Modells in der Nenngröße H0.
Neu: 11.2022 - Modell / Maschinenwagen 137 901 a
Steuerwagen 137 901 d - Lackierung
Für die Realisierung dieses Bauvorhabens werden noch weitergehende Informationen, insbesondere Detailabbildungen sowie zur Farbgebung und Beschriftung gesucht.
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